Schülerblog FOS Polizei

Hallo! Ich bin Nikita und bin ab dem kommenden August (Einstellungsjahrgang 2022) Schüler der Fachoberschule Polizei. Ich habe das Auswahlverfahren bei der Polizei NRW erfolgreich absolviert und würde euch gerne darüber berichten! Vielleicht dient mein Blog als kleiner Einblick für alle die, die sich bereits beworben haben oder die, die sich künftig bewerben möchten.

Also wie bin ich eigentlich auf den neuen Bildungsweg der Polizei aufmerksam geworden und was hat mich motiviert, mich zu bewerben? Seit ich denken kann, möchte ich zur Landespolizei. Alles was mit der Polizei zu tun hat, hat mich schon immer fasziniert und interessiert. Ich kann also behaupten, dass es ein Kindheitstraum von mir ist, ein Teammitglied der Polizei Nordrhein-Westfalen zu werden. Am 13. Juni 2021 sah ich dann zufällig eine Plakatwand, welche mich besonders interessiert hat. „Mittlerer Bildungsabschluss“, „Fachabi Polizei“… Darüber musste ich mich unbedingt mehr informieren! Noch am selben Tag meldete ich mich im Online-Bewerberportal der Polizei NRW an und sendete alle nötigen Bewerberunterlagen postalisch ein. Dieser Tag veränderte in so kurzer Zeit mein Leben. Seit diesem Moment wusste ich: „Das ist endlich meine Chance!“ Am 23.07.2021 erhielt ich dann die Bestätigung, dass ich für das Auswahlverfahren alle Voraussetzungen erfülle. Nach zwei Tagen erhielt ich schon die Einladung für den ersten Tag des Auswahlverfahrens: Der PC-Test.

Ich hatte einen Monat Zeit, um mich auf diesen Tag vorzubereiten. Was habe ich also getan, um mich möglichst gut vorzubereiten? Zu aller erst habe ich mir Fachliteratur zum Lernen gekauft. Das Buch verschaffte mir einen guten Einblick über die verschiedenen Aufgabenbereiche des PC-Tests. Da ich jedoch nicht genau wusste, auf welche Aufgaben am meisten Wert gelegt wird, habe ich mich an die örtlichen Personalwerberinnen und Personalwerber des Polizeipräsidiums Köln gewandt. Diese haben sich sehr viel Zeit genommen, mich beraten und aufgeklärt. Die angesprochenen Themen habe ich dann täglich geübt. Ich hatte nämlich ganz schön Respekt vor dem PC-Test.

Dann war der Tag gekommen! Angekommen im LAFP in Münster und voller Anspannung, hatte ich noch ca. 30 Minuten Zeit, bis es so weit war. Um 11 Uhr hatte ich dann ein „Vorgespräch“. Ich wurde unter anderem Sachen gefragt wie „Hattest du schon einmal besonderen Kontakt zur Polizei?“, „Wurde gegen dich schon einmal ein Bußgeld verhängt?“, „Hast du schon einmal gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen?“. Das Gespräch dauerte ca. 15 Minuten und war sehr angenehm. Dann ging es an den PC-Test: Unsere Gruppe begab sich dann in ein anderes Gebäude, in welchem sich der Testraum befand. Dort suchte sich dann jeder einen PC aus und anschließend wurden wir aufgeklärt, wie unsere nächsten zwei bis drei Stunden aussehen werden. Zehn Sekunden für’s Lesen und zehn Sekunden für die Beantwortung… Was ich jedoch sagen kann: Der Test ist definitiv machbar und mit einer guten Vorbereitung wird jeder bestehen können. Wichtig ist, dass man sich maximal konzentriert und sich nicht ablenken lässt. Auch wenn sich zwei bis drei Stunden viel anhören – Für mich haben sie sich wie 30 Minuten angefühlt! Während des Tests habe ich auch jegliche Anspannung und Angst verloren, sodass ich alle Fragen beantworten und mit einem guten Gefühl nach Hause fahren konnte.

Nach ungefähr zwei Wochen erhielt ich die nächste Einladung zum Assessmentcenter. Ich hatte ungefähr zwei Monate Zeit, mich vorzubereiten. Dieses Mal war es jedoch etwas anders – Doch wieso? Im Oktober 2021 lernte ich Frau Andric kennen. Frau Andric ist Personalwerberin im Polizeipräsidium Köln. In einem telefonischen Vorgespräch haben wir uns erst einmal kennen gelernt. Daraufhin durfte ich sie im Polizeipräsidium Köln besuchen. Es war so ein cooles und unbeschreibliches Gefühl direkt mit der Polizei in Kontakt zu kommen. Bei meinem Besuch hat sich Frau Andric sehr viel Zeit für mich genommen und mir das Assessment-Center erklärt und ist auf jede meiner Fragen eingegangen. Danach wusste ich: Das wird auf jeden Fall hinhauen! Also zurück zum LAFP in Münster: Dieses Mal bestand unsere Gruppe aus einer weiteren Bewerberin und mir. Der Auswahltag dauerte ungefähr sechs Stunden. Das Wichtigste hier ist: Einfach Du selbst sein. Ich glaube so macht man es sich selbst am einfachsten. Am Ende des Tages hat man ein abschließendes Gespräch mit den Prüfern.

Da ich sowohl den PC-Test, als auch das Assessmentcenter bestanden hatte, erwartete ich nun voller Vorfreude den letzten Tag des Auswahlverfahrens. Hierfür musste ich die letzten Formulare entsenden, welche für den Polizeiarzt wichtig sind.

Nach weiteren zwei Monaten ging es dann ein weiteres Mal für mich zum LAFP nach Münster. Der Tag startete mit einem kognitiven Leistungstest. Dieser Test ist ein reiner Konzentrationstest (Im Internet gibt es zahlreiche Bilder, wie dieser aussieht). Ich empfand den Test als relativ einfach, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Vorbereitet habe ich mich, indem ich das Video „Das Auswahlverfahren der Polizei NRW“ auf Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=NqFMjindV_A&t=22s) geschaut habe. Das hat mir sehr weitergeholfen. Der Test dauerte ca. 15 Minuten und alle Bewerberinnen und Bewerber aus meiner Gruppe haben den Test erfolgreich absolviert. Also konnten wir alle zum Polizeiarzt weitergeleitet werden. Wer den Test vor Ort nicht besteht, scheidet leider aus.

Bei dem Polizeiarzt wird man Gesundheitstests wie unter anderem einem Lungenfunktionstest, Sehtest und einem Ruhe- und Belastungs-EKG unterzogen. Zusammengefasst kann man sagen, dass man dort von A bis Z untersucht wird. Wovor viele Bewerberinnen und Bewerber Angst haben, ist das Belastungs-EKG. Mir persönlich fiel es nicht so schwer, aber auch nur weil ich mich auch hier genügend vorbereitet habe. Ich persönlich betreibe Kraftsport und habe parallel dazu Ausdauereinheiten in Form von Joggen und Fahrradfahren gemacht. Ich bin ungefähr zwei bis drei Mal in der Woche ca. zwei Stunden Fahrradfahren gewesen – und das ist hierbei auch tatsächlich die beste Vorbereitung. Auch hierzu gibt es ein Video der Polizei NRW. Schaut es euch doch einmal an: https://www.youtube.com/watch?v=VqMJjJslVSo. Das Belastungs-EKG sieht eben so aus, dass ihr insgesamt zwölf Minuten treten müsst, wobei der Widerstand alle zwei Minuten stärker wird. Nach 15 Minuten Verschnaufpause wurde ich dann in das Büro des Polizeiarztes gebeten. Dort wurde mir dann direkt mitgeteilt, dass ich diensttauglich bin! Mit diesem wunderbaren Gefühl bin ich dann nach Hause gefahren und war gespannt wie es für mich weitergeht.

Nachdem ich alle Unterlagen eingereicht hatte, erhielt ich dann einen Brief, in dem mir mitgeteilt worden ist, dass ich das Auswahlverfahren erfolgreich bestanden habe und einen Rangordnungswert von 102,99 erreicht habe. Am 03.08.2022 werde ich also in Bonn mein Fachabitur polizeispezifisch machen! Ich kann es kaum erwarten.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Schülerblog einigen Bewerberinnen und Bewerbern einen Einblick in das Auswahlverfahren verschaffen und vielleicht sogar ein paar offene Fragen beantworten konnte. Ich wünsche allen Bewerberinnen und Bewerbern viel Erfolg beim Auswahlverfahren!